Verhütungsring / Scheidenring

Der Verhütungsring ist ein dünner, weicher Kunststoffring mit 54 mm Außendurchmesser und 4 mm Stärke, der die gleichen Hormone enthält, wie die Kombinationspille (Östrogen und Gestagen). Die Hormone werden über die Scheide aufgenommen und verhindern so den monatlichen Eisprung. Den biegsamen Ring führt die Frau selbst direkt in die Scheide ein (ähnlich wie einen Tampon). Der Ring bleibt für einen Zeitraum von drei Wochen in der Scheide.
Vaginalring Anleitung
Nach drei Wochen ist das Hormonreservoir leer und der Ring wird von der Frau selbst entfernt. Es folgt eine Woche Pause (wie bei der Pilleneinnahme), in der eine Blutung eintritt. Nach sieben Tagen Pause setzt die Frau einen neuen Ring ein.
Es kann jedoch auch sofort wieder ein neuer Ring für weitere drei Wochen eingesetzt werden. Ohne Pause kommt es  nicht zum Abfall des Hormonspiegels und somit gibt es auch keine Blutung. Dieser Langzyklus, d.h. die Anwendung des Ringes ohne Unterbrechung über mehrere Monate hindurch, schützt besser vor ungewollten Schwangerschaften und bringt auch längere periodenfreie Zeiten, die viele Frauen als angenehm empfinden. Der Langzyklus hat, ebenso wie die „normale” Anwendung des Verhütungsringes, keine Auswirkungen auf die spätere Fruchtbarkeit. (Siehe auch: www.periodenfrei.info)

Vorteile

Sie müssen beim Geschlechtsverkehr nicht an Verhütung denken. Auch müssen Sie den Ring nur einmal im Monat wechseln. Der Wechsel ist unkompliziert. Regelschmerzen und Blutungsstärke werden bei der Anwendung meist geringer. Der Ring schützt Sie auch bei Magen- Darm-Problemen z. B. auf Reisen, wie Durchfall oder Erbrechen, zuverlässig. Er ist besonders für Frauen geeignet, die Mühe haben, regelmäßig die Pille einzunehmen, viel reisen oder im Schichtdienst arbeiten.

Nachteile

Die im Verhütungsring enthaltenen Hormone können unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Für den Vaginalring gelten die gleichen Gegenanzeigen wie bei der Pille und er soll in bestimmten Fällen nicht angewendet werden. Die gleichzeitige Verwendung anderer Arzneimittel sollte nur nach Absprache mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt erfolgen. Während der Stillzeit sollten Sie den Ring nicht verwenden. Wenn Sie den Ring nicht rechtzeitig einsetzen, ist kein zuverlässiger Verhütungsschutz gegeben. Normalerweise ist der Ring beim Verkehr nicht zu spüren. Falls doch, können Sie ihn für eine kurze Zeit, höchstens drei Stunden täglich, herausnehmen.

Notfall

Sofern der Ring zufällig ausgestoßen wird (z. B. beim Entfernen eines Tampons), kann er mit kühlem oder lauwarmen (nicht heißem) Wasser abgespült werden. Dann sollte der Ring unverzüglich (innerhalb von drei Stunden) wieder eingesetzt werden. Falls der Ring länger als drei Stunden nicht eingesetzt war, führen Sie ihn wieder ein und benutzen Sie sieben Tage lang ein zusätzliches Verhütungsmittel (z. B. Kondom). Falls Sie den Ring länger als vier Wochen getragen und nicht rechtzeitig einen neuen Ring eingesetzt haben, sind Sie nicht mehr geschützt.

Wirksamkeit

Der Verhütungsring ist eine wirksame, jederzeit rückgängig zu machende Verhütungsmethode. Nach dem Entfernen des Ringes sind Sie sofort wieder fruchtbar.

Zugänglichkeit

Der Verhütungsring ist ein Medikament. Er wird nach einer ärztlichen Untersuchung verschrieben und ist in der Apotheke erhältlich. Die Kosten dafür müssen von Ihnen selbst getragen werden und werden von der Krankenkasse nicht übernommen.